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Umgang mit Geld - Private Finanzen

Geldanlage bei Versicherungen

 

In den Bilanzen der Versicherungen und Pensionseinrichtungen standen im Jahr 2011 versicherungstechnische Rückstellungen im Wert von 1.396,8 Mrd. Euro. Die meisten Forderungen (rund 95 Prozent) der Versicherungsnehmer gegenüber den Versicherungen sind langfristiger Natur, d.h. sie werden erst in einigen Jahren fällig. 

Etwa drei Viertel der Ansprüche entfallen auf die Lebensversicherungen und Pensionseinrichtungen. Diese Anlageformen dienen insbesondere der Vorsorge für das Alter. Viele Anleger wählen dafür Lebensversicherungen. Dabei kann zwischen der Kapitallebensversicherung und fondsgebundenen Lebensversicherung unterschieden werden. Beide Versicherungstypen leisten im Todesfall oder bei erreichen eines bestimmten Alters, weisen aber unterschiedliche Risiken auf.

Der starke Anstieg in den 1990er Jahren dürfte nicht zuletzt auf die geführte Diskussion um die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Rentenversicherung zurückzuführen sein. In der Bevölkerung ist die Einsicht entstanden, privat für das Alter vorsorgen zu müssen, um den Lebensstandard zu halten. 

 

Kapitallebensversicherung

Die Kapitallebensversicherung zahlt im Todesfall oder bei Erreichen eines bestimmten Alters die Versicherungssumme aus. Die Versicherungsprämie enthält einen Sparanteil, der zum Aufbau eines Geldvermögens verwendet wird. Bei Kapitallebensversicherungen gibt es eine gesetzlich garantierte Mindestrendite, die die Versicherungen durch Anlage ihrer Kundengelder für die Versicherten erwirtschaften müssen. Außerdem müssen sich die Versicherungen bei der Anlage der Gelder an staatlich vorgeschriebene Regeln halten, die dem Schutz der Sparer dienen. Kapitallebensversicherungen sind für die Sparer deswegen von geringem Risiko. Die Sparer tragen lediglich das Risiko, dass die Versicherung in Zukunft die Spar- und Zinsbeträge nicht auszahlen kann. Wegen des geringen Risikos ist die maximal erzielbare Rendite geringer als bei anderen Anlageformen, die jedoch für die Sparer ein höheres Verlustrisiko aufweisen.

 

Fondsgebundene Lebensversicherung

Fondsgebundene Lebensversicherungen zahlen ebenfalls im Todesfall oder bei Erreichen eines bestimmten Alters. Im Todesfall wird die festgelegte Versicherungssumme ausgezahlt. Anders als bei der Kapitallebensversicherung ist aber nicht garantiert, dass die eingezahlten Sparbeiträge später auch wieder vollständig ausgezahlt werden. Die Sparbeiträge können in verschiedene Anlageformen wie Investment- oder Rentenfonds angelegt werden. Im Vergleich zur klassischen Kapitallebensversicherung bietet die fondsgebundene Lebensversicherung damit die Chance auf eine höhere Rendite, bringt gleichzeitig aber auch ein höheres Risiko mit sich.