OECONOMIX®

Umgang mit Geld - Private Finanzen

Anlageform Wertpapiere

 

Bei der Anlage von Geldern in Wertpapieren bestehen verschiedene Möglichkeiten. Die wichtigste Anlageform waren 2010 die Investmentfonds.

Einen vergleichsweise stabilen, wenn auch rückläufigen Anteil bei der Anlage in Wertpapieren haben die Rentenwerte. Sie machen etwas weniger als ein Drittel alle Geldanlagen in Wertpapieren aus.

Aktien haben in den 1990er Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Allerdings haben die Turbulenzen an den Finanzmärkten (Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09) zu einem spürbaren Rückgang dieser Anlageform geführt. Bis heute konnte sich die Aktie nicht von den Turbulenzen vollständig erholen.

 

 

Investmentzertifikat

Mit Investmentzertifikaten erwirbt der Anleger Anteile an einem Fonds. Dies kann durch Einmalzahlung eines größeren Betrags geschehen oder im Rahmen eines Sparplans, bei dem jeden Monat ein bestimmter Betrag in den Fonds eingezahlt wird. Dadurch wird die Geldanlage in Investmentfonds auch für Kleinanleger möglich. 

Investmentfonds sind eine längerfristige Geldanlage. Dabei wird das Geld zusammen mit dem Kapital anderer Anleger durch eine Kapitalanlagegesellschaft in verschiedene Anlageformen investiert, wie zum Beispiel Aktien, Immobilien oder Wertpapiere. Die erworbenen Fondsanteile können jederzeit zum Rücknahmepreis verkauft werden. Die Höhe des Rücknahmepreises hängt von der Wertentwicklung der Anlagen ab, in die der Fonds investiert hat. Investmentzertifikate weisen damit ein höheres Risiko auf als Spareinlagen bei der Bank. Das Risiko besteht aus einem Kurs- und einem Zinsrisiko: Bei einer Anlage in Aktien kann sich der Aktienpreis nach unten entwickeln, so dass der Rücknahmepreis sinkt; zahlen die Unternehmen, in die der Investmentfonds investiert hat, keine Dividende, bleibt trotz unveränderter Kurse eine Verzinsung des Kapitals aus. Wegen des höheren Risikos bringen Investmentzertifikate dem Geldanleger eine höhere Verzinsung als Spareinlagen. Dies gilt freilich nur dann, wenn weder Kursverluste noch der Ausfall von Dividenden den Wert des angelegten Geldes nicht schmälern. 

Über die Zusammensetzung und Gewichtung der einzelnen Anlageformen entscheiden die Fondsmanager, die bestrebt sind, mit möglichst geringem Risiko eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften. Durch die Streuung des angelegten Geldes in verschiedene Anlagen ist das Verlustrisiko häufig geringer als beim Kauf einer einzelnen Aktie durch einen Anleger. 

 

Rentenwerte

Rentenwerte - oft auch festverzinsliche Wertpapiere genannt - haben während ihrer gesamten Laufzeit einen unveränderlichen Zins. Neben der Verzinsung werden auch die Rückzahlungsbedingungen bereits bei der Ausgabe dieser Wertpapiere (Emission) vereinbart. Damit ist - im Gegensatz zum Investmentzertifikat und zu den Aktien - der Ertrag für die gesamte Laufzeit von Anfang an überschaubar. 

Zu den Rentenwerten zählen zum Beispiel öffentliche oder private Anleihen, in denen sich der Aussteller zur Zahlung einer bestimmten Geldsumme (oder sonstigen Leistung) an den Gläubiger verpflichtet. Sie können von Regierungen von Staaten, Ländern, Provinzen, Banken (Bankschuldverschreibungen) und emissionsfähigen Unternehmen (Industrieanleihen, -obligationen) ausgegeben werden. Bei Schuldverschreibungen handelt es sich um Wertpapiere mit festem Zinssatz und Laufzeiten bis 15 Jahre. Bei Erreichen des Fälligkeitstermins ist der Aussteller verpflichtet, den gesamten Betrag der Anleihe dem Inhaber zurückzuzahlen. Das Risiko des Anlegers besteht darin, zum vereinbarten Zeitpunkt sein Geld nicht zurückzuerhalten, weil der Aussteller nicht bezahlen kann.  

Werden die Rentenwerte im Ausland erworben, kommt noch das Wechselkursrisiko hinzu: Werden beispielsweise bei einem Wechselkurs von 1:1 (1 Euro = 1 Dollar) eine Anleihe für 1.000 Euro in Dollar erworben und steigt zwischen Ausgabe und Fälligkeit der Wechselkurs auf 1:2 (1 Euro = 2 Dollar), erhält der Anleger bei Fälligkeit der Anlage und dem Umtausch in Euro nur noch 500 Euro ausgezahlt.

 

Aktien

Aktien sind Anteilsrechte an einer Aktiengesellschaft. Nach deutschem Recht dürfen nur Aktien ausgegeben werden, die auf einen bestimmten Euro-Betrag lauten. Der Nennwert aller Aktien eines Unternehmens entspricht dessen Grundkapital. Mit dem Besitz von Aktien sind bestimmte Rechte verbunden, die durch das Aktiengesetz geschützt sind: Anspruch auf Gewinnbeteiligung (Dividende), Anspruch auf Bezugsrechte bei Kapitalerhöhungen, Teilnahme an der Hauptversammlung.

Der Kurs der Aktie wird jeweils im Börsenhandel neu gebildet. Für Anleger ist die Aktie wegen der Rendite interessant, die sich aus Dividenden und Kurssteigerungen ergibt. Je höher die Dividende und die Kursteigerung, desto höher die Rendite. Werden keine Dividenden gezahlt und fällt der Aktienkurs, kann der Anleger Verluste erleiden. Investiert der Anleger in nur eine Aktie und verliert diese an Wert, kann er auch sein gesamtes Vermögen verlieren. Dies ist sein Risiko, für das er beim Erwerb von Aktien auf dem Kapitalmarkt bezahlt werden möchte.

Werden Aktien im Ausland erworben, kommt noch das Wechselkursrisiko hinzu: Werden beispielsweise bei einem Wechselkurs von 1:1 (1 Euro = 1 Dollar) für 1.000 Euro hundert Aktien á 10 Dollar erworben und steigt der Wert der Aktien um 50 Prozent, besitzt der Anleger Aktien im Wert von 1.500 Dollar. Steigt inzwischen der Wechselkurs auf 1:2 (1 Euro = 2 Dollar), erhält der Anleger beim Verkauf der Aktien und dem Umtausch in Euro trotz des gestiegenen Aktienkurses nur noch 750 Euro ausgezahlt.

 

Beteiligungen

Eine Beteiligung ist eine Übertragung von Geldvermögen an Kapital- oder Personengesellschaften. Aus der Beteiligung ergibt sich ein entsprechender anteiliger Anspruch an den erwirtschafteten Erträgen. Das Risiko des Anlegers besteht im Kapitalverlust bzw. in der Kapitalminderung. Durch Beteiligungen können die Anleger Einfluss auf die Unternehmenspolitik gewinnen.