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Finanzmärkte - Geldpolitik

Zu hohes Geldmengenwachstum

 

Die Zentralbank steuert die Geldmenge. Solange die Zentralbank unabhängig ist und nur das Ziel der Geldwertstabilität verfolgt, wird sie die Geldmenge derart steuern, dass einerseits nicht zu wenig Geld vorhanden ist, um die im Wirtschaftskreislauf erzeugten Güter zu bezahlen. Andererseits wird die Zentralbank nicht zu viel Geld ausgeben, weil sonst die Preise steigen.

Zwingt die Regierung die Zentralbank, die Geldmenge zu erhöhen, haben die Menschen in einem Land plötzlich mehr Geld in der Hand. Wenn sie dann alle gleichzeitig mehr Güter kaufen wollen, stehen nicht genügend Güter zur Verfügung. Entsprechend der Regeln von Angebot und Nachfrage steigen dann die Preise. Da davon nicht nur einzelne Güter, sondern aufgrund des geldbedingt allgemeinen Nachfrageanstiegs die Preise fast aller Güter betroffen sind, kommt es zu Inflation.

Wächst also die Geldmenge schneller als die produzierte Gütermenge, steigt - bei gleich bleibender Geldumlaufgeschwindigkeit - das Preisniveau. Das Ankurbeln der Notenpresse, um mit frisch gedruckten Geldscheinen Staatsausgaben zu finanzieren, hat in der Geschichte häufig zum Zusammenbruch von Währungen geführt.

Geldumlaufgeschwindigkeit

Die Geldumlaufgeschwindigkeit misst, wie oft innerhalb eines Zeitraums die vorhandene Geldmenge im Durchschnitt für Zahlungen eingesetzt wird. Wird beispielsweise jeder 100- Euro-Schein nur einmal im Jahr zur Zahlung verwendet, beträgt die Geldumlaufgeschwindigkeit 1; wird jeder Schein zwei Mal eingesetzt, beträgt die Geldumlaufgeschwindigkeit 2 usw. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist von vielen Faktoren abhängig. Die Beschleunigung des Umlaufs wirkt wie eine Vermehrung, die Verlangsamung wie eine Verminderung der Geldmenge.