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Finanzmärkte - Geldpolitik

Inflation

 

Geldentwertung bedeutet, dass mit dem vorhandenen Geld nicht mehr die gleiche Menge Güter gekauft werden kann wie zuvor. Geldentwertung wird auch Inflation genannt. Inflation kann in zwei Formen auftreten:

  • Preisinflation: Preisinflation tritt in Marktwirtschaften auf. Von Inflation wird gesprochen, wenn die Preise eines Güterbündels über einen längeren Zeitraum um mehr als zwei Prozent steigen. Inflation liegt also nicht vor, wenn ein Gut teurer wird, während andere Güter billiger werden. Ein solcher Vorgang ist in der Marktwirtschaft normal und spiegelt lediglich Veränderungen der Knappheitsverhältnisse wider. Von Inflation wird erst gesprochen, wenn das Preisniveau, also der Preis eines Güterbündels, ansteigt.
  • Kassenhaltungsinflation: Kontrolliert der Staat die Preise, sind häufig Preiserhöhungen nicht möglich. Dennoch kann es Inflation geben: Die Menschen haben zwar Geld, können davon aber immer weniger Güter kaufen, weil die Regale in den Geschäften leer sind oder auf ein bestelltes Auto mehrere Jahre gewartet werden muss. Weil die Menschen das Geld nicht ausgeben können, behalten sie es in ihrer Kasse.

Die Geldpolitik richtet ihre Maßnahmen darauf aus, den Geldwert stabil zu halten und Inflation zu vermeiden. Ein einmaliger Anstieg der Preise, wie zum Beispiel durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer, wird von der Geldpolitik daher nicht als Inflation gewertet, weil im darauf folgenden Jahr die Preise nicht weiter ansteigen. Die Geldpolitik muss also nicht diesem Anstieg entgegenwirken. Anders dagegen bei einem dauerhaften Anstieg. Hier ist es an der Geldpolitik, durch geeignete Maßnahmen den Preisniveauanstieg zu verhindern.