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Finanzmärkte - Funktionen

Zeit und Risiko bestimmen Zinshöhe

 

Zeit und Risiko bestimmen die Höhe des Zinses. Die Leute sind nur bereit zu sparen und heute auf Konsum zu verzichten, wenn sie dadurch in Zukunft mehr konsumieren können. Die meisten Menschen haben eine Gegenwartspräferenz: Lieber den Tag heute nutzen (und konsumieren), denn wer weiß schon, was morgen ist. Wenn Sparer Geld einlegen, wollen sie dafür einen Zinssatz, der ihnen ermöglicht, in Zukunft mehr Güter zu kaufen. Der Zinssatz vergütet also die Zeit des Konsumverzichts.

Wenn Geld nicht sofort gegen Güter eingetauscht, sondern angelegt wird, bestehen verschiedene Risiken: Geld kann seinen Wert verlieren, das heißt in der Zukunft können mit dem gleichen Geld weniger Güter gekauft werden. Sparer werden deshalb für die zu erwartende Geldentwertung einen Ausgleich fordern. Dieser Ausgleich erfolgt durch die Zinsen.

Wird das eingelegte Geld für Kredite oder Projekte verwendet, besteht das Risiko, dass die Schuldner das zur Verfügung gestellte Geld in Zukunft nicht zurückzahlen können. Damit gehen die Sparer das Risiko ein, in Zukunft keine Güter kaufen zu können. Für dieses Risiko verlangen die Sparer einen Ausgleich. Wie hoch dieser Ausgleich durch die Zinszahlung ausfällt, hängt von der Einstellung der Sparer zum Risiko ab. Sind sie risikoscheu, werden sie für das gleiche einzugehende Risiko einen höheren Zins verlangen als Anleger, die dem Risiko gegenüber neutral eingestellt sind oder das Risiko suchen. Auf Kapitalmärkten wird also letztlich immer erstens mit Zeit und zweitens mit Risiko gehandelt. Diese beiden Größen sind es, die die Zinssätze bestimmen. 

Oeconogame

Die Gegenwartspräferenz kannst du auch im Oeconogame-XL nachvollziehen: Dort erhältst du für frühzeitige Güterkäufe mehr Punkte als für Käufe in späteren Runden.