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Finanzmärkte - Funktionen

Banken

 

In Sinbanko leben 250.000 Menschen. Zehn von ihnen haben Geld übrig und wollen es anlegen. Außerdem möchten zwei Häuslebauer aus Sinbanko gerne ihr Traumhaus bauen und benötigen dafür mehr Geld, als sie gegenwärtig zur Verfügung haben.

In Sinbanko gibt es keine Bank. Banken zählen zu den so genannten Finanzintermediären. Sie stehen zwischen den Menschen, die Geld übrig haben und anlegen möchten, und denjenigen, die im Augenblick zu wenig Geld haben und Geldgeber suchen. Finanzintermediäre stellen also die Mittel der Sparer indirekt den Kreditnehmern zur Verfügung. Wie aber sieht die Welt aus ohne Intermediäre?

Die Häuslebauer aus Sinbanko müssten auf Geldsuche gehen. Sie müssen jeden fragen, ob er Geld übrig hat und es ihnen leihen möchte. Wenn sie Glück haben, sind die ersten zehn Nachbarn diejenigen, die Geld übrig haben. Wenn die Häuslebauer Pech haben, sind es die letzten zehn Befragten. Dann haben die Häuslebauer 249.990 Menschen zuvor ohne Erfolg gefragt, ob sie ihnen Geld für ihr Traumhaus leihen wollen. Es ist offensichtlich, dass die Häuslebauer sehr viel früher aufgeben und auf den Bau des Traumhauses verzichten dürften. 

Selbst wenn die Häuslebauer aus Sinbanko einen Teil der Anleger - zum Beispiel vier von zehn - schnell finden, bedeutet dies nicht, dass sie ihre Traumhäuser bauen können. Erstens kann die Summe der Gelder, die von den gefundenen Anlegern zur Verfügung gestellt wird, zu gering für den Bau des Traumhauses sein. Zweitens können die Anleger ihr Geld viel früher zurückhaben wollen als es die Häuslebauer zurückzahlen können. Und drittens können die Häuslebauer das Geld nur zurückzahlen, wenn sie später über ausreichende Mittel verfügen; die Anleger wollen aber ein solches Risiko jedoch vielleicht gar nicht eingehen.